Erster Vertrag für bessere stationäre Versorgung geistig Behinderter abgeschlossen

30.09.2020

Vermischtes

Erster Vertrag für bessere stationäre Versorgung geistig Behinderter abgeschlossen

Dienstag, 29. September 2020

/Chinnapong, stockadobecom

Hamburg – Das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf in Hamburg und die AOK Rhein­land-Hamburg haben den nach eigenen Angaben bundesweit ersten Qualitätsvertrag zur Versorgung von geistig Behinderten in Kliniken abgeschlossen.

Er sieht unter anderem „Lots*innen für Menschen mit Unterstützungsbedarf“ während ihres Kranken­haus­auf­enthaltes vor, wie die Initiatoren heute bekanntgaben.

 

Zudem sollten Diagnostik und Therapie besser an die Bedürfnisse dieser Patientengruppe angepasst werden. Dabei komme etwa Leichte Sprache zur Anwendung. Geplant sind den Angaben zufolge auch ein effektiveres Aufnahmemanagement sowie eine lückenlose An­schlussversorgung nach dem Klinikaufenthalt.

Der Vertrag zwischen dem Krankenhaus und der AOK Rheinland/Hamburg tritt am 1. Ok­tober in Kraft. Grundlage ist eine neue Verordnung im Krankenhausstrukturgesetz, die die Schließung zeitlich befristeter Qualitätsverträge vorsieht.

Ziel ist die Erprobung verbesserter Behandlungsleistungen. Die medizinische Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung oder schwerer Mehrfachbehinderung ist einer der vorgesehenen Leistungsbereiche.

aerzteblatt.de

Die Zahl von Patienten mit komplexen Behinderungen nimmt laut AOK zu. Sie seien überdurchschnittlich oft von zusätzlichen körperlichen und psychischen Störungen betroffen und hätten bei Klinikaufenthalten einen speziellen und erhöhten Hilfebedarf.

Pflege und Therapie seien bei ihnen komplexer und aufwendiger. Der jetzt abgeschlosse­ne Qualitätsvertrag leiste einen Beitrag dazu, ihre stationäre Versorgung gezielt zu för­dern. © kna/aerzteblatt.de