Kinderintensivpflege Petition jetzt unterzeichnen

20.06.2019

Notfall KinderintensivpflegePetition jetzt unterzeichnen

Brandbrief Jens Spahn (159 KB)

Verbesserungskonsens Pflege (406 KB)

Im November 2018 waren rund 20 Prozent der möglichen Intensivbetten wegen fehlender Pflegekräfte gesperrt. Demnach gaben 25 Prozent der befragten Stationen an, 2017 25 bis 50 Patienten wegen fehlender Bettenkapazitäten nicht aufgenommen zu haben. Weitere 25 Prozent mussten sogar 50 bis 100 Kinder ablehnen. 72 Prozent der befragten Stationsleiter gaben an, dass in ihrer Region ein Defizit an Intensivbetten für Säuglinge und Kinder herrsche. Laut Ärzteblatt und der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) gefährde der Pflegepersonalmangel die Patientensicherheit und Versorgungsqualität kritisch kranker und verletzter Kinder, insbesondere in großen Ballungsräumen.

Das darf nicht so weitergehen: Pflegenotstand auf Kinderintensivstationen stoppen

Die Versorgungsqualität in Deutschlands Kinderintensivpflege schnellstmöglich zu verbessern, ist ein gemeinsames Ziel von Dr. Annette Mund, Vorsitzende des Kindernetzwerks, Kai Rüenbrink und Birgit Höveler des Vereins Hypoplastische Herzen e.V., Elisabeth Sticker des Bundesverband Herzkranke Kinder e.V. (BVHK) sowie Hermine Nock, ebenfalls BVHK. Da der Pflegenotstand in der Kinderintensivpflege besonders hoch und die Pflegeausbildung nicht ausreichend die Belange der Kinder und Jugendliche berücksichtigt, hat der BVHK eine Task Force gebildet und außerdem die Petition: "Kinder in Gefahr - Pflegenotstand stoppen" initiiert.

Bitte unterstützen Sie diese Online-Petition und unterzeichnen auch Sie.

 

 
Der Mangel lässt sich auch durch die Ökonomisierung in der Kindermedizin erklären, die unaufhaltsam voranschreitet:

Seit 1991 hat jede 5. Kinderklinik schließen müssen: Während Fallzahlen stiegen und sich die Verweildauer halbierte, stieg der Leistungsdruck, zusätzlich zum Personalmangel. Deswegen meldeten sich immer mehr Kliniken von der Versorgung ab. Konsequenz: Versorgungsengpässe und längere Anfahrtswege, erhöhtes Gefährdungspotential vor allem bei seltenen Erkrankungen. (Quelle: DÄB 30.11.2018)

Ein durchschnittlicher direkter Patientenkontakt auf Station betrug im Durchschnitt 35 % der Arbeitszeit. (Quelle: DÄB 2017)

In diesem Punkt fordert das knw deshalb:

> Erhalt und Erweiterung von Krankenpflegeschulen sowie besondere Anreize für Schulen, die sich nicht aus Verantwortung ziehen, sondern sogar aufstocken, um dem Mangel zu begegnen.
> Wiedergewinnung bereits qualifizierter Kräfte durch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf (z.B. familienfreundliche Schichtpläne, krankenhauseigene Kitas)
> Sicherstellung der Finanzierung von strukturierten Austauschmöglichkeiten (z.B. Fallbesprechungen, Qualitätszirkel, Supervision Kriseninterventionsprogramme).
> Festlegung eines verbindlichen Mindest-Personalschlüssels für die Kinderintensivpflege, bis hin zu einem 1 zu 1- Schlüssel bei besonders pflegeintensiven Konstellationen

Um die Pflege, besonders die der Kinder und jungen Erwachsenen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen dauerhaft zu verbessern, wird die Task Force im engen Kontakt mit den Kinderkliniken bleiben! In den letzten Monaten verfasste sie bereits einen Brandbrief an Gesundheitsminister Jens Spahn und stellte in Umfragen weitere Mängel, gerade bei Ausbildungsstellen für Kinderpflege, fest.

Um politisch mehr Druck auszuüben, bitten wir auch Sie die Petition
"Kinder in Gefahr- Pflegenotstand stoppen" zu unterzeichnen.

 

Die Task Force „Notfall Kinderintensivpflege" (v.l.n.r.): Kai Rüenbrink und Birgit Höveler des Vereins Hypoplastische Herzen e.V., Elisabeth Sticker des Bundesverband Herzkranke Kinder e.V. (BVHK) sowie Hermine Nock, ebenfalls BVHK, Dr. Annette Mund, Vorsitzende des Kindernetzwerks.